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2020-06 Villa gehört in städtische Hand

Juni 2020

Dass die Stadt Eilenburg wieder zu hundert Prozent über das stadtgeschichtlich bedeutsame Bürgermeisterhaus Am Anger verfügen will, ist ein deutliches politisches Signal, das der Stadtrat nunmehr gesetzt hat. Es zeigt, dass die repräsentative Villa nicht zum Spekulationsobjekt von Immobilien-Haien werden soll, dass Geschichte bewahrt wird und ein Stück Tafelsilber nicht einfach in den Besitz eines anderen kommt. Eine richtige Entscheidung. Eilenburg hat viele wertvolle Bauten. Ob auf dem Burgberg oder im Stadtzentrum. Sie zu erhalten und einer passenden Nutzung zuzuführen, ist erstrebenswert. Das trifft auch auf die Problem-Immobilie Amtshaus auf dem Burgberg zu, die zum Verkauf steht, für die sich aber kein Käufer findet. Dabei können mit Kreativität und freilich auch finanziellem Engagement, das notwendig ist, attraktive Objekte entstehen. Allein das ist die Kernfrage der nächsten Jahre, auch bezüglich der Bürgermeister-Villa Am Anger. Die Stadträte wissen, dass Eigentum verpflichtet und am Ende auch kostspielig ist. Allein das Geld dürfte fehlen. Deshalb ist es richtig, wenn Stadträtin Ellen Häußler fordert, sich alsbald Gedanken zu machen, wie die Villa Am Anger künftig genutzt werden könnte. Das darf aber nicht allein den Mitarbeitern im Rathaus auf die Schultern gelegt werden, sondern sollte als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Auch wenn Arbeitsgruppen out sind – hierfür könnte man durchaus eine gründen.

Quelle: LVZ, Nico Fliegner