Dezember 2017
Offener Brief einer Stadträtin des Freien Bündnisses, erschienen in der LVZ am 21. Dezember 2017.
Handel in Eilenburg: Häußler verteidigt Vorgehen der Stadt
Stadträtin Ellen Häußler (Fraktion Freies Bündnis) hat das Vorgehen der Stadt Eilenburg verteidigt, mit der Edeka-Ansiedlung in der Ziegelstraße für eine zentrumsnahe Versorgung der Bevölkerung zu sorgen. In einem offenen Brief als Reaktion auf die LVZ-Berichterstattung zu dem Thema Handelsstandorte vom Mittwoch erklärte sie, dass die Entscheidung für die Ziegelstraße "wohlüberlegt" getroffen worden sei. Die Stadt wolle mit dem Wegbrechen von Marktkauf die dort entstandene Einzelhandelslücke mit dem Standort Ziegelstraße schließen. "Dieses Ziel wurde erst nach Scheitern aller bis dahin erfolgten Versuche, die Schondorfer Mark wiederzubeleben, gesetzt. Die Stadt war damals gehalten, der Gefahr der drohenden Abwanderung, auch des Baumarktes, entgegenzuwirken. Daran hat sich bis heute nichts geändert", so Häußler.
Zum Standort Schondorfer Mark teilte sie mit: "Der mittlerweile mehrfache Besitzerwechsel hat auch seine Gründe in der Erfolglosigkeit einer Wiederbelebung. Dass der aktuelle Eigentümer seine Erfolglosigkeit damit begründet, dass der Alternativstandort in der Ziegelstraße ausgewiesen wurde, ist einfach, aber mit Verweis auf die Historie nicht berechtigt. Letztlich hat er die Immobilie zu einem Zeitpunkt erworben, als der Standort Ziegelstraße längst beschlossen und öffentlich bekannt war", so die Stadträtin.
Des Weiteren gab sie an, dass Äußerungen des Vertreters der Bürgerinitiative Pro Schondorfer Mark, Carsten Ott, falsch seien. Dieser hatte in einem Interview behauptet, die Flächen an der Ziegelstraße lägen in einem Überschwemmungsgebiet. Laut Häußler seien "die Flächen genauso gut geschützt wie die des gegenüberliegenden Gewerbegebietes oder des Stadtgebietes selbst". Die Stadträtin könne indes "den Wunsch von Herrn Ott und seinen Nachbarn in der Sprotta-Siedlung und anderen Ortsteilen von Doberschütz" nach einer Einkaufsmöglichkeit in der Nähe verstehen. Aber: "Der Weg von dort zur Ziegelstraße sei "dabei allemal kürzer als von den Eilenburger Ortsteilen und vom Berg zur Schondorfer Mark. Insbesondere für die Stadtbewohner besteht dann sogar die zeitgemäße Möglichkeit, auch fußläufig oder per Fahrrad den Markt in der Ziegelstraße zu erreichen", argumentiert die Stadträtin.
Um die Standorte Schondorfer Mark und Ziegelstraße wird seit Monaten in Eilenburg diskutiert. Der Eigentümer der verwaisten Marktkauf-Flächen sucht vergebens nach einem neuen Mieter für die verwaisten Marktkauf-Flächen. Die Bürgerinitiative Pro Schondorfer Mark kämpft für den Erhalt und die weitere Belebung dieses Standortes. Die Stadtverwaltung wiederum will den Standort Ziegelstraße für den Handel etablieren und unterstützt die geplante Edeka-Ansiedlung. Sie geht davon aus, dass für den Edeka im neuen Jahr das Baurecht erteilt wird.