November 2017
Der 9. November ist alljährlich der Gedenktag an die Reichsprognomnacht und wird über die Aktion "Putzen gegen das Vergessen" bundesweit aktiv begangen. Daher hatten sich zahlreiche Mitglieder der FUW Eilenburg (Freie Unabhänginge Wählergemeinschaft Eilenburg) zusammen gefunden, um mit weiteren Eilenburger Bürgern diese Putz- und Erinnerungsaktion im Stadtgebiet durchzuführen. Vor Beginn der großen Putzaktion berichtete Inez Laaser, die selbst bei der FUW-Eilenburg organisiert ist, im Klassenzimmer des Eilenburger Museums aus ihren Erinnerungen. Denn ihr Vater und damit ihre Familie waren selbst betroffen, damals als das NS-Regime das Land von Juden säubern wollte. Über Augenzeugenberichte und diverse Schriftwechsel weiß sie, dass aufgrund vieler im Patienten-Warteraum sitzender Freunde und Helfer der Arzt Rudolf Laaser nicht von der SA abgeholt wurde. Sie sprach in diesem Zusammenhang einen Satz aus, der tiefe Gefühle weckt: "Ich kenne wenige Beispiele, wo die Bevölkerung einen jüdische Arzt geschützt hat. … darauf kann Eilenburg stolz sein." Interessante und auch sehr persönliche private Einblicke gibt sie in die Welt ihrer Eltern, die auch die ihre war. Nach diesem Exkurs in die Vergangenheit gingen die Mitglieder der FUW-Eilenburg mit zahlreichen Bürgern Eilenburgs die vorhandenen Stolpersteine putzen. Übrigens, es gibt noch mindestens fünf damalige Eilenburger Bürger, für die Stolpersteine angefertigt werden könnten. Davor müssen allerdings die Daten dieser Bürger recherchiert werden, was eine ganze Menge Arbeit beinhaltet. Wer dazu Lust hat, kann sich gern bei uns, den Mitglieder der FUW oder im Museum Eilenburg melden.
Birgit Rabe
FUW